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Die Geschichte des Invalidenhauses


1789 – 1793

Das Landarmen- und Invalidenhaus wurde aus Steinen der historischen Stadtmauer Wittstock gebaut.

 

1793

Das Heim wurde eröffnet. Aufgenommen wurden nicht nur Invaliden, sondern ebenfalls ältere Erwerbsunfähige, Obdachlose, Heimatlose und Bettler. Geisteskranke sollten aufbewahrt werden.

 

1820 – 1834

Arme konnten Wohnungen bekommen, Pritzwalker Bürger wurden nach dem großen Stadtbrand untergebracht. Die Zustände für über 230 Bewohner waren katastrophal: Die Bewohner mussten etwa auf Stroh schlafen. Verbesserungen an den Häusern wurden angeordnet. Es gab eine kleine Badeanstalt und Personal.

 

1848 – 1865

Ein Lazarett wird eingerichtet. Auch Häftlinge wurden dort untergebracht. Aus einer aufgelösten Neuruppiner Anstalt kamen 300 „Geisteskranke“ in das Invalidenheim in Wittstock.

 

1878 – 1907

Das Landarmen- und Invalidenhaus wird umgebaut und um ein Frauen-Siechenhaus erweitert. Das Haupthaus erhält Gitter, Bewohner werden nach Geschlechtern getrennt. Andererseits wird eine Bibliothek eingerichtet, die Landwirtschaft zur Selbstversorgung erweitert.

 

1933 – 1945

Das nationalsozialistische Regime lässt minderarbeitsfähige und behinderte Menschen als „unwerte Leben“ umbringen. Das Heim wird zur Zwischenstation für Menschen aus anderen Einrichtungen, die zu den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten transportiert werden.

 

1945 – 1952

Nach kurzem Leerstand bezogen Umsiedler einen Teil der Gebäude, in anderen war die Rote Armee stationiert. Ab 1950 wird das Heim zentrale Sammelstelle für 700 umgesiedelte psychiatrische Patienten aus Gebieten jenseits der Oder-Neiße Grenze. Die Zahl der Bewohner beträgt 620.

 

1952 – 1978

Im Haus werden insbesondere ältere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen untergebracht. 30 Bettensäle zu kleineren Zimmern umgebaut, die Vergitterungen teilweise entfernt, viele Stationen eröffnet.

 

1992

Die Arbeiterwohlfahrt übernimmt die Anlage und schreibt in ihre Leitlinien die Entinstitutionalisierung, Normalisierung und Individualisierung der Lebensbedingungen für die Bewohner. 320 Mitarbeiter versorgen rund 600 Menschen. Eine Anpassung der Gebäude an die heutigen Pflegestandards ist nicht möglich. Die Arbeiterwohlfahrt gibt 2014 das Heim auf, die letzten Bewohner ziehen erst später aus.

 

2011

Die neue Eigentümergemeinschaft kauft das Gelände Dosse Park und beginnt 2012 mit den
Sanierungsarbeiten zum Kunst- und Wohnprojekt.

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